Rezension: „Der Himmel über Ceylon“ von Linda Cuir

  • Handlung
  • Atmosphäre
  • Spannung
  • Schreibstil
3.6

Information:

Titel: Der Himmel über Ceylon
Autor: Linda Cuir
Verlag: Dotbooks
Erscheinungsdatum: März 2017
Seiten: 389
Erzählort: Ceylon, London (England)
Erzähldatum: 1960 – 1971
Erzählperspektive: Personaler Erzähler
Genre: Unterhaltungsroman
ISBN: 978-3959732512

Inhalt:

Auf einer Plantage in den Bergen Ceylons führt die 16-jährige Anjali ein erzwungenes und hartes Leben als Teepflückerin. Da sie sich mit diesem Schicksal nicht abfinden will, begibt sie sich zum Tempel in Nuwara Eliya, wo sie die Götter um eine bessere Zukunft bitten möchte. Als hätten die Götter ihre Bitte erhört, lernt sie dort den englischen Rechtsanwalt Tom van der Meer kennen, der Anjali eine Anstellung als Küchenhilfe im Haus seiner wohlhabenden Eltern verschafft, wodurch ihr eine vollkommen andere Welt offenbart wird. Doch dann wird sie fälschlicherweise des Diebstahls beschuldigt und ins Gefängnis gebracht.

Lange Zeit später wird die Tat erst aufgeklärt und Anjali entlassen, doch das Gefängnis hinterlässt bei ihr traumatische Erinnerungen. Anjali steht vor dem Nichts und weiß nicht, was sie machen soll. Doch dann kommt ihr plötzlich ein Gedanke, der ihre Situation auf einmal verbessert und ihr eine glücklichere Zukunft ermöglicht. Sie hat einen Traum, den sie unbedingt verwirklichen möchte.

Meine Meinung:

Die Geschichte über Anjalis Leben ist voll mit überraschenden Wendungen, Höhen und Tiefen, dramatischen Ereignissen, aber auch dem nie verlöschenden Hoffnungsschimmer. Anjali ist auf einer Plantage aufgewachsen und hat bisher nur Entbehrungen und harte Arbeit gekannt. Auf einmal wird ihr die Möglichkeit geboten, für sich eine bessere Zukunft zu erschaffen. Während ihrer Zeit als Küchenhilfe verliebt sie sich in Tom, der auch Gefühle für sie hat. Aber als sie dann des Diebstahls beschuldigt wird, bricht alles zusammen. Dennoch schafft Anjali es immer wieder diese Niederlagen zu überwinden, nicht aufzugeben und einen Neuanfang zu machen, denn an Ideen, Einfallsreichtum und dem nötigen Durchhaltevermögen mangelt es nicht. So schafft sie es z.B. ein „Geschäft“ mit dem Verkauf von Muschelketten aufzubauen. Doch was sie am meisten fasziniert sind Perlen, die auch ihr weiteres Vorgehen bestimmen werden. Zwar muss sie anfangs allein für die Verwirklichung ihrer Träume kämpfen, findet jedoch bald Menschen, die ihr helfen.

Bereits im Prolog und Epilog, der die Geschichte im Jahre 1971 zeigt, erfährt man, dass Anjalis Leben sich so bedeutend zum Guten gewendet hat, dass sie wohlhabend ist. Deshalb besteht die Spannung eben darauf, wie sie diese Veränderung und in welchem Maße genau erreicht hat. Denn neben ihrer Willensstärke, Dinge zu verändern, umgibt sie noch ein ziemlich dramatisches Geheimnis, in welches auch ihre Mutter Sita und Lord Geoffrey verwickelt sind, das Anjali jedoch erst sehr spät erfährt.

Neben der Handlung an sich erfährt man auch Interessantes über Ceylon, was mit den Geschehnissen stark verwoben ist. So gab es dort – trotz offizieller Abschaffung – immer noch das Kastensystem. Auch das bereitet Anjali oftmals bei den Einheimischen Schwierigkeiten, da sie zu der untersten Stufe des Kastensystems gehört, nämlich den „Unberührbaren“, die anscheinend nicht wirklich Rechte besitzen. Durch anschauliche Beschreibungen der Landschaft, Kultur und der Lebensweise der Einheimischen auf Ceylon entsteht ein gut vorstellbares Bild.

Trotz einiger überdehnter Szenen fliegt die Geschichte sehr schnell dahin, da die vielen Wendungen und das Geheimnis die Spannung aufbauen und für ein flüssiges Lesen sorgen. Der Schreibstil wirkt allerdings hin und wieder etwas ungeschickt.

Am Ende der Geschichte befindet sich ein Nachwort, wo man noch einiges Wissenwertes über Ceylon und das Buch „Der Himmel über Ceylon“ erfahren kann.

Fazit:

Schöner, unterhaltsamer und recht mitreißender Roman, der an Spannung gewinnt und interessante Eindrücke über Ceylon ermöglicht.

Vielen Dank an den dotbooks Verlag für das Rezensionsexemplar!

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