Rezension: „Die Tribute von Panem – Tödliche Spiele“ von Suzanne Collins, (1. Band)

Die Tribute von Panem 1 - Tödliche Spiele
  • Handlung
  • Atmosphäre
  • Spannung
  • Schreibstil
  • Action
4

Information

Titel: Die Tribute von Panem – Tödliche Spiele
Autor: Suzanne Collins
Verlag: Oetinger
Erscheinungsdatum: 17. Juli 2009
Seiten: 416
Erzählort: Panem (Nordamerika)
Erzähldatum: Zukunft
Erzählperspektive: Ich-Erzähler
Genre: Science-Fiction
Originaltitel: The Hunger Games
Die Tribute von Panem – Trilogie: 1. Band
ISBN: 978-3-7891-2127-2

Inhalt vom Verlag:

Die Welt, wie wir sie kennen, existiert nicht mehr. Kriege und Naturkatastrophen haben das Land zerstört. Aus den Trümmern ist Panem entstanden, geführt von einer unerbittlichen Regierung. Alljährlich finden grausame Hungerspiele statt, bei denen nur ein Einziger überleben darf. Als die sechzehnjährige Katniss erfährt, dass ihre kleine Schwester Prim als Teilnehmerin ausgelost wurde, meldet sie sich an ihrer Stelle freiwillig. Seite an Seite mit dem gleichaltrigen Peeta zieht sie in den Kampf. Wider alle Regeln rettet er ihr das Leben. Katniss beginnt zu zweifeln – kann es wirklich nur einen Sieger geben?

 

Meine Meinung:

Die dystopische Trilogie „Die Tribute von Panem“ von Suzanne Collins erfreut sich seit vielen Jahren einer hohen Aufmerksamkeit und vielen positiven, manchmal auch negativen, Stimmen. Kennt man die Reihe nicht, wird man von einigen schon ungläubig betrachtet. Vor Jahren habe ich die Verfilmung des 1. Bandes geschaut, zum Teil auch die vom 2. Band. Lange Zeit war ich mir unsicher, ob ich den Büchern eine Chance geben sollte, eben weil sie so sehr gehyped wurden…werden – und irgendwie reichte die Verfilmung mir bereits. Letztendlich konnten mich die beiden wunderbaren Bloggerinnen Petrissa und Laura überzeugen, die Trilogie doch zu lesen, ja meine Neugierde darauf sogar enorm zu steigern.

 

 

Tödliche Spiele

 

„Du weißt, wie man tötet.“
„Aber nicht Menschen“, sage ich.
„Was soll daran groß anders sein?“

(S. 35 des eBooks „Die Tribute von Panem – Tödliche Spiele“ von Suzanne Collins, Oetinger Verlag)

 

 

„Die Tribute von Panem“ spielt in dem Land Panem, welches aus den Trümmern des früheren Nordamerikas entstanden ist. Nordamerika ist durch diverse Naturkatastrophen und Kriege zerstört worden. Panem besteht aus dem Kapitol, also der Hauptstadt und Sitz der Regierung, und 13 bzw. nur noch 12 Distrikten, welche das Kapitol umgeben und wobei jeder Distrikt eine andere Aufgabe hat. Da sich die Distrikte vor sehr langer Zeit gegen das Kapitol aufgelehnt und verloren haben, führte das Kapitol die jährlichen „Hungerspiele“ ein, um angeblich den Frieden zu sichern und damit an diese dunklen Tage zu erinnern. Bei den Hungerspielen muss jedes Jahr jeder Distrikt ein Mädchen und einen Jungen (Tribute genannt), im Alter von 12 bis ca. 17 Jahren, für die Teilnahme stellen, diese werden ausgelost. Diese 24 Tribute werden in einer weitläufigen Arena, deren Umgebung sich jedes Jahr ändert, zusammengebracht, um sich über einige Wochen hinweg bis zum Tod zu bekämpfen. Und es kann nur einen Sieger geben.

Der Auftaktband „Tödliche Spiele“ beginnt im ärmlichen Distrikt 12, wo Katniss, die Protagonistin der Geschichte, mit ihrer Familie lebt. Aus ihrer Sicht in Form des Ich-Erzählers wird die Geschichte auch erzählt. Katniss meldet sich gezwungenermaßen freiwillig für die Hungerspiele und wird gemeinsam mit Peeta, dem anderen Teilnehmer aus ihrem Distrikt, zur Hauptstadt gebracht. Während der nächsten Wochen werden die beiden und die anderen Teilnehmer auf die Hungerspiele mehr oder weniger vorbereitet, dabei müssen sich die Tribute auch einem gewaltigen Aufgebot von Medienauftritten stellen, denn die Hungerspiele sind äußerst beliebt bei den Menschen im Kapitol. Ihr Auftritt beim Publikum und ihre Beliebtheit können über Leben und Tod entscheiden, da es davon abhängt, wie viel Hilfe sie in der Arena erhalten. Und somit heißt es „Gute Miene zum bösen Spiel machen“ – selbst in der Arena, in welcher man niemanden vertrauen kann. Katniss hat es sich fest in den Kopf gesetzt, die Spiele zu überleben. Doch als jemand, der ihr vielleicht mehr bedeutet, das Leben rettet, wird es komplizierter…

 

Unterhaltsame Dystopie

 

„Ich wünsche mir nur, mir würde etwas einfallen, wie … wie ich dem Kapitol zeigen kann, dass sie mich nicht besitzen. Dass ich mehr bin als eine Figur in ihren Spielen.“

(S. 189 des eBooks „Die Tribute von Panem – Tödliche Spiele“ von Suzanne Collins, Oetinger Verlag)

 

 

Suzanne Collins skizziert hier eine Dystopie voller Schrecken. Ein machtgieriges System, welches auf die Menschen eine absolute Kontrolle ausübt, sie in eine bestimmte Rolle zwingt und aufständisches Denken gnadenlos im Keim erstickt. Sie zeigt uns eine Heldin, Katniss, die dieses System zutiefst verabscheut, aber nach außen diese Abneigung nicht zeigen darf, was ihr oftmals schwerfällt, aber wovon auch ihr Überleben und das ihrer Familie abhängt. Ihr Distrikt-Partner Peeta ist in der Hinsicht leicht anders, denn er trägt seine Gedanken meist nach außen. Beide übernehmen durch ihre selbstlosen Taten definitiv eine relativ tragische Rolle – zumindest merkte ich im Laufe der Geschichte mehr davon. Ich weiß noch, wie entsetzt ich beim Schauen der Verfilmung des 1. Bandes gewesen bin, als ich erfuhr, dass sich Kinder bzw. Jugendliche in einer Arena auf Leben und Tod bekämpfen müssen.

Ich habe oben „skizzieren“ geschrieben, da die gesamte Geschichte über einen großen Teil hinweg so auf mich wirkte. Die Welt wird nur skizziert, es wird nur das Nötigste beschrieben, um herauszufinden, wie der Aufbau ist und worum es eigentlich geht. Auf mich wirkte das sehr oberflächlich. Das hat dann leider auch die Charaktere betroffen, die für mich lange Zeit…konturenlos, oberflächlich blieben. Das hatte dann wiederum zur Folge, dass mich die Story nicht mitreißen und somit nicht so begeistern konnte wie ich es gehofft hatte. Dafür setzt die Autorin mit ihrem flüssigen und kurzweiligen Schreibstil sehr stark auf Effekte und Action, denn davon war auf jeden Fall eine Menge vorhanden. Ich hätte dem Auftaktband wohl nur 3 Sterne gegeben, wenn mich die Geschehnisse in der Arena dann doch nicht so sehr gepackt hätten, wie sie es schlussendlich doch geschafft haben. Tatsächlich wird die Story immer rasanter – und auch in dramatische Bahnen werden die Charaktere und die Handlung gelenkt, sodass ich letztendlich sehr gespannt darauf war, wie es weitergeht. Meine Neugierde auf die Fortsetzungen wurde auf jeden Fall geweckt. Somit habe ich mich entschieden, dem Auftaktband solide 4 Sterne zu geben.

 

Fazit:

Eine unterhaltsame Dystopie mit einer Menge an Effekten und Action. Auch Dramatik mit rasanten Geschehnissen kommen hinzu. Durch die Kritikpunkte, dass mir die Welt und die Charaktere allerdings noch zu oberflächlich erscheinen, konnte mich die Story nicht beeindrucken bzw. richtig begeistern. Dafür aber für einige unterhaltsame Lesestunden sorgen. Da ich wissen möchte, wie es weitergeht, werde ich auch die beiden Fortsetzungen lesen.

 

Mit “Die Tribute von Panem – Tödliche Spiele” von Suzanne Collins habe ich gleichzeitig bei der BookloverChallenge für Februar 2022 das Thema “Lies ein Buch, bei dem es sich um Liebe dreht oder ein Buch aus deinem Lieblingsverlag” erfüllt.

 

Reihenfolge der Panem-Trilogie von Suzanne Collins:

  1.  Tödliche Spiele
  2.  Gefährliche Liebe
  3.  Flammender Zorn

 

 

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