Rezension: „Fauler Zauber“ von Diana Wynne Jones

  • Handlung
  • Spannung
  • Schreibstil
  • Atmosphäre
5

Information

Titel: Fauler Zauber
Autor: Diana Wynne Jones
Verlag: Knaur
Erscheinungsdatum: 11. Januar 2019
Seiten: 480
Erzählort: Fantasy-Welt
Erzähldatum: ——
Erzählperspektive: Personaler Erzähler
Genre: Fantasy
Originaltitel: The Dark Lord of Derkholm
Reihe: ——-
ISBN: 978-3-426-52290-5

Inhalt vom Verlag:

Ausnahmslos alle – die Zauberer, Soldaten, Bauern, Drachen und Elfen – haben die Nase voll von Mr. Chesneys „Pilgerfahrten“. Jahr für Jahr fallen Touristengruppen aus der benachbarten Welt ein, um ein klassisches Fantasy-Abenteuer zu erleben – mit allem, was dazu gehört: bösen Magierinnen, gefährlichen Drachen und dem furchteinflößenden Dunklen Fürsten. Stets werden andere Bewohner des Reiches dazu auserwählt, diese Rollen zu übernehmen.
Aber dieses Jahr reicht es den Leuten. Mr. Chesney mag einen mächtigen Dämon an seiner Seite haben, doch ein Orakel weiß Rat. Nun ist es an Zauberer Derk und seiner Familie aus Menschen und Greifen, den Verwüstungen Einhalt zu gebieten und ihre Welt zu retten.

 

Meine Meinung:

Es gibt Zeiten, da denke ich verzweifelt, dass kein Buch mehr für mich zu einem wahren Highlight werden kann. Und dann stoße ich auf eine so erfrischend neue Geschichte wie „Fauler Zauber“ von Diana Wynne Jones, bin einfach vollends begeistert und glücklich, ein neues Highlight gefunden zu haben, und frage mich, warum es so lange auf meinem Stapel ungelesener Bücher/eBooks warten musste. Und – kaum zu glauben – aber es ist tatsächlich ein Einzelband.

 

Ein Klischee in einer einzigartigen Geschichte
Humorvoll, herzerwärmend und unglaublich spannend

 

In „Fauler Zauber“ wird das typische Bild, das man von einer Fantasywelt im Kopf hat, von den Bewohnern dieser Welt künstlich erschaffen, um Urlaubern, die als Pilger jedes Jahr in Massen in ihre Welt kommen, ein unvergessliches und gefährliches Abenteuer zu bieten – mit fatalen Folgen. Verantwortlich für diese Pilgerfahrten ist ein Mr. Chesney, der diverse Druckmittel hat, um die Bewohner dieser Welt dazu zu zwingen, den Touristen dieses Abenteuer zu bieten, bei welchem sie von ausgewählten Hexenmeistern durch eine Welt voller angsteinflößender Drachen, mysteriösen Magierinnen, blutigen Schlachten, mordenden Soldaten, geschickten Dieben, tödlichen Dämonen, Axt schwingenden Zwergen und bösen Elfen geführt werden – und zu guter Letzt auf den absoluten Bösewicht treffen, nämlich den Dunklen Fürsten, der jedes Jahr neu gewählt wird und die Inszenierung bis ins kleinste Detail planen muss. Doch dieses Jahr wollen sie sich endlich wehren! Und das Orakel nennt ihnen die Möglichkeit. Hexenmeister Derk wird zum Dunklen Fürsten gewählt. Und gemeinsam mit seiner Familie aus Menschen, Greifen und weiteren Tieren muss er seine Welt retten!

 

Buchhighlight und Lieblingsbuch!

 

Ich bin vollends von allen Punkten begeistert – Geschichte, Weltenbau, Schreibstil und Charaktere. Diana Wynne Jones’ Schreibstil ist locker, flockig und brachte mich mit einer überraschenden Leichtigkeit immer wieder zum Lächeln und Staunen. Die Geschichte ist einfach unglaublich spannend. Sie gibt Derk und seiner Familie ein gewaltiges Unterfangen zu managen, wobei sie nicht selten auf katastrophale und aussichtslose Probleme stoßen – und dabei irgendwie immer eine wunderbare und nicht vorhersehbare Lösung gefunden wird, welche die Story weiter im Fluss hält. Und während den Touristen eine typische Fantasy-Welt-Fassade geboten wird, erhält der Leser Einblick hinter die Kulissen, wo das Leben so ganz anders als das vorgestellte Weltbild ist.

Was mir noch ganz besonders gefallen hat, das sind auf jeden Fall die Charaktere. Ich konnte endlich wieder mal mit Charakteren mitfiebern! Ich bin so glücklich darüber, dass ich weinen könnte. Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven in Form des personalen Erzählers erzählt. Dabei haben mir ganz besonders die Greifen gefallen – die pummelige Lydda, die kleine und knuddelige Elda, die verantwortungsvolle Callette der mächtige Kit und der zurückhaltende Don. Derk, der den dunklen Fürsten spielen muss, ist ein etwas verpeilter und herzensguter Hexenmeister, dessen Spezialität darin liegt, Tiere mit besonderen Fähigkeiten zu erschaffen. Das geht von fliegenden Schweinen, hinterlistigen Gänsen, unsichtbaren Katzen bis hin zu sprechenden Greifen, wobei jeder von ihnen einzigartig ist. Und er ist ständig umgeben von seinen Tieren, für die er sorgt und die er liebt, und von denen er die gleiche Zuneigung zurückbekommt. Und es kommen Drachen vor! Wobei einer eine ganz wichtige Rolle spielt. ^^

All das bietet eine herrliche Kombination aus Humor, Spannung, traurigen und herzerwärmenden Momenten mit absolut wundervollen Charakteren. Und am Ende haut die Autorin nochmal eine gewaltige Portion an krassen und unerwarteten Auflösungen heraus, dass ich aus dem Staunen und dem Lachen nicht mehr herauskommen konnte. Für mich nicht nur ein außergewöhnliches Highlight, sondern auch ein Lieblingsbuch! Und definitiv nicht mein letztes Buch, das ich von der Autorin lesen werde – hier wartet bereits das nächste, nämlich „Das wandelnde Schloss“.

 

Fazit:

Eine Welt, die jedes Jahr von neuem vor dem Untergang steht. Eine Inszenierung, die Leben kosten kann. Und ein Hexenmeister mit seiner Familie, die ihre Welt versuchen zu retten. Humorvoll, spannungsgeladen, herzerwärmend und absolut mitreißend! Mit diesem Buch konnte Diana Wynne Jones mein Herz zum schlagen bringen. Absolute Leseempfehlung!

 

 

2 Gedanken zu „Rezension: „Fauler Zauber“ von Diana Wynne Jones

  1. Schönen guten Morgen!

    Ich freu mich sehr dass dir das Buch so gut gefallen hat!
    Ich hab es vor einigen Jahren gelesen und kann mich nicht mehr so genau an die Handlung erinnern, aber ich weiß noch, dass es mich leider nicht so begeistern konnte. Aber eben schön zu sehen, dass andere mehr mit der Geschichte anfangen können 🙂

    Liebste Grüße, Aleshanee

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