Darkness – Wettlauf mit der Zeit

Darkness – Wettlauf mit der Zeit
  • Handlung
  • Action
  • Atmosphäre
  • Spannung
  • Sprachstil
4.6

Information:

Verlag: Knaur Taschenbuch Verlag
Autor: Douglas Preston, Lincoln Child
Erscheinungsdatum: 2007
Seiten: 512
Erzählort: Nordatlantik, Tibet
Erzähldatum: Juli, ca. 4 Monate nach „Maniac“
Erzählperspektive: Personaler Erzähler
Genre: Thriller
Englischer Originaltitel: The Wheel of Darkness
Pendergast-Reihe: 8. Band
ISBN: 978-3-426-50031-6

Inhalt:

Um sich von seinem letzten Fall zu erholen und Ruhe zu finden, begibt sich Special Agent Pendergast zusammen mit seinem Mündel Constance Greene in ein Kloster in Tibet. Als jedoch den Mönchen eine geheimnisvolle und gefährliche Reliquie, deren Aussehen den Mönchen vollkommen unbekannt ist, gestohlen wird, beginnt Pendergast zu ermitteln. Die Spuren des Diebes führen Pendergast bis nach London, wo er herausfindet, dass der Dieb an Bord der Britannia, eines enorm luxuriösen und riesigen Transatlantikliners mit über 2 500 Passagieren, gegangen ist. In letzter Minute schaffen es Pendergast und Constance an Bord zu gehen und ihre Suche nach der Reliquie fortzusetzen. Doch ihnen bleibt nicht viel Zeit, da die Britannia nur wenige Tage zu ihrem Zielhafen in New York benötigt und der Dieb dann für immer verschwinden könnte.

Als jedoch kurz nach dem Auslaufen Leute verschwinden oder tot aufgefunden werden, weitet sich der simple Diebstahl zu einem Mordfall aus, die Passagiere verfallen in eine Massenhysterie und eine Meuterei kündigt sich an. Die Überfahrt scheint sich einem katastrophalem Ende zu nähern.

Meine Meinung:

Darkness – Wettlauf mit der Zeit“ ist das erste Buch der Pendergast-Reihe, das drei Sonderfälle gibt: Pendergast und Constance ermitteln zum ersten Mal zusammen in einem Fall – es tauchen keine weiteren üblichen Charaktere der Pendergast-Reihe auf, Constance übernimmt eine aktive Rolle zur Lösung des Falles -, die Geschichte spielt auf einem Transatlantikliner mitten auf dem Nordatlantik – also ein überschaubarer und vom Rest der Welt isolierter Bereich auf hoher See – und noch nie ist ein Thriller der Reihe so weit ins Mystische und Übernatürliche abgedriftet wie „Darkness“. Ferner wird hier zum ersten Mal detailliert auf Pendergasts Meditationstechnik eingegangen, wobei es noch weiter entwickelt wird.

Im tibetischen Kloster versuchen Pendergast und Constance die Geschehnisse aus dem letzten kolossalem Fall zu verarbeiten, schaffen es aber sich mit neu gewonnener Energie auf den nächsten Fall zu stürzen, der sich – das war abzusehen – zu einem mysteriösem Mordfall entwickelt. Dabei ist es anfangs natürlich unklar, ob bzw. wie die Morde mit dem Diebstahl der Reliquie zusammenhängen. Warum sollte der Dieb irgendwelche Menschen auf einem Schiff umbringen? Das Rätseln um den Mörder und den Dieb, der sich auf dem Schiff befindet und einer der über zweitausend Leute sein kein, kommt hier mit Sicherheit nicht zu kurz, wobei die fehlende Zeit, in der die Aufgabe zu bewältigen ist, noch weiter zur Steigerung der Spannung beiträgt.

Die Schauplätze sind nicht nur exzellent gewählt, sondern auch großartig und detailliert beschrieben, wie z.B. das von Wind umtoste und atemberaubende tibetische Gebirge, das karge Kloster mit der dunklen und geheimnisvollen Atmosphäre sowie die Britannia mit ihren extrem luxuriösen und pompösen Räumen, der unbezahlbaren Einrichtung und dem ständigen Sturm, der außerhalb des Schiffes tobt.

Hatte Pendergast in den anderen Romanen der Reihe immer direkt beim Showdown zur Lösung des Falles beigetragen, ist es in „Darkness“ eher indirekt, da Pendergast noch einen eigenen Konflikt, den man beinahe als zweiten Showdown betrachten kann, am Ende auszutragen hat. Das Ende selbst ist ziemlich eindrucksvoll in einem katastrophalem Ausmaß und wirklich ein Wettlauf mit der Zeit, da alle Probleme auf einmal zusammenlaufen und sich intensivieren.

Darkness“ verspricht zwar wahre Detektivarbeit und spannende Unterhaltung, umgeben von einer wahren Pracht von Luxus und Verwöhnung, doch ist es etwas zu sehr übertrieben mystisch für diese Reihe. So hatte mich das Auftauchen des „Rauch-Geistes“ und die Auflösung der Geschichte etwas enttäuscht. Doch scheinen die beiden Autoren es immer wieder zu schaffen, selbst das Unwahrscheinliche realistisch erscheinen zu lassen. Trotz diesem einen negativen Punkt bleibt die Geschichte in unterhaltsam spannenden Bahnen und der kolossale Showdown erzeugt auch den gewohnten Nervenkitzel. Andererseits glänzt das Buch mit dieser Auflösung schließlich damit, dass man einen Blick in die tibetische Mythologie bekommt.

Wie die anderen Pendergast-Romane, so hat auch „Darkness“ eine amüsante Szene zu bieten, wie z.B. das Kartenspiel im Casino, was regelrecht zum Schmunzeln verleitet.

Fazit:

Geheimnisvoller Pendergast-Roman, der zwar zu sehr zur Unwahrscheinlichlichkeit tendiert, dennoch unterhaltsam und spannend ist und bei dem Pendergast und Constance auf einem Luxusschiff in einem Fall ermitteln.

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